George Grenville

George Grenville

George Grenville (1712–1770) war ein Whig-Politiker, Mitglied des britischen Parlaments und britischer Premierminister zwischen April 1763 und Juli 1765. Bekannt wurde er vor allem als Premierminister während der Verabschiedung des Stamp Act.

Grenville wurde in eine wohlhabende und mächtige Familie hineingeboren und erhielt seine Ausbildung in Eton und Oxford, wo er 1735 sein Jurastudium abschloss. Sechs Jahre später wurde er für den Sitz von Buckingham, einem „faulen Bezirk“ mit nur 13 Wählern, ins Parlament gewählt.

In den 1750er Jahren wurde Grenville ein Freund und Verbündeter von Lord Bute, dem Erzieher des jungen zukünftigen Prinzen von Wales George III. In dieser Zeit bekleidete er einige kleinere Ämter, beispielsweise das Amt des Schatzmeisters der Marine. Sein Ruf wurde durch den Sieg Großbritanniens im Siebenjährigen Krieg und die Thronbesteigung Georgs III. gestärkt.

Grenvilles Beitrag zur Amerikanischen Revolution beginnt mit seinem Dienst in den Doppelfunktionen des Premierministers und des Schatzkanzlers (April 1763 bis Juli 1765). Konfrontiert mit einer hohen Kriegsschuld und aus Angst vor einem französischen Vergeltungskrieg in Nordamerika – oder zumindest vor von den Franzosen angezettelten Aufständen der amerikanischen Ureinwohner – suchte Grenville nach Möglichkeiten, die Amerikaner für die Kosten ihrer eigenen Verteidigung verantwortlich zu machen.

Grenville wurde so zu einem der Hauptbefürworter des Stamp Act, der wahrscheinlich hetzerischsten aller britischen Politiken in Amerika. Das Stempelgesetz wurde im März 1765 verabschiedet, aber aufgrund von Protesten und Nichteinhaltung in Amerika nie wirksam umgesetzt. Grenville verlor das Vertrauen von Georg III., der im Juli 1765 seinen Rücktritt erzwang.

Die Geschichte erinnert sich, dass Grenville ein geschickter und sachkundiger Gesetzgeber war, aber ein armer Staatsmann, der die anglo-amerikanische Situation falsch einschätzte.


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