Alfred Hugenberg

Alfred Hugenberg

Alfred Hugenberg (1865-1951) war ein deutscher Industrieller, Pressefreund und nationalistischer Politiker. Er wurde eine prominente Figur in der Deutsche Volkspartei (DNVP) und wurde später mit dem verbunden Nationalsozialisten (NSDAP).

Hugenberg wurde in Hannover als Sohn eines preußischen Königs geboren. Er studierte Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften, bevor er in den öffentlichen Dienst eintrat. Schon früh engagierte er sich in der Politik und gründete in den 1890er Jahren zwei nationalistische Gruppen.

In den frühen 1900er Jahren war Hugenberg im preußischen Finanzministerium tätig und saß im Vorstand des Industrieunternehmens Krupp, Deutschlands größtem und reichstem Unternehmen. 1909 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden gewählt, eine Position, die er bis zum Ende des Jahres innehatte Erster Weltkrieg.

In dieser Zeit diversifizierte Hugenberg seine Interessen und erwarb mehrere Zeitungen und eine Filmfirma. Bis 1919 war er Deutschlands mächtigster Pressemagnat geworden. Er würde die nächsten zwei Jahrzehnte damit verbringen, seine Zeitungen zu nutzen, um nationalistische Ansichten und Propaganda zu verbreiten.

Hugenberg trat 1919 der Deutschen Volkspartei (DNVP) bei. Er wurde in die Reichstag das folgende Jahr.

Unter Hugenbergs Einfluss wurde die DNVP rechtsgerichteter und reaktionärer. Hugenberg und seine Anhänger forderten die Abschaffung der Weimarer Republik, die Wiederherstellung der Monarchie, die Wiederbelebung des Militarismus und die Rückeroberung der deutschen Kolonialbesitzungen.

Dieser zunehmende Extremismus führte dazu, dass Hunderte von Gemäßigten die DNVP aufgaben. In der Folge wuchs Hugenbergs Unterstützung und er wurde 1928 zum Parteiführer gewählt. Als DNVP-Führer versuchte Hugenberg, den wachsenden Autoritarismus in der Nazibewegung zu wiederholen, aber es fehlte ihm Adolf HitlerRedekunst und öffentliche Anziehungskraft.

Da die DNVP zwischen 1929 und 30 weiterhin Mitglieder verlor, beschloss Hugenberg, sein finanzielles Gewicht und seine Unterstützung durch die Presse hinter Hitler und die NSDAP zu werfen. Die DNVP schloss sich 1931 formell den Nazis an.

Unter der Oberfläche hatten Hugenberg und Hitler jedoch wenig echtes Vertrauen oder Bewunderung füreinander. Hugenberg weigerte sich 1932, Hitlers Präsidentschaftsantrag zu billigen, obwohl sich die beiden Ende 1932 versöhnten.

Hugenberg war kurzzeitig Minister in Hitlers Regierung, bevor er Mitte 1933 vertrieben wurde. Hugenbergs Zeitungen wurden später vom NS-Propagandakorps übernommen. Hugenberg blieb Mitglied der Reichstag bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs.

Alfred Hugenberg wurde nach dem Krieg von den Alliierten festgenommen. Er wurde jedoch nicht inhaftiert oder seines Vermögens beraubt. Hugenberg starb im März 1951 im Alter von 85 Jahren.

Zitierinformation
Titel: "Alfred Hugenberg"
Autoren: Jennifer Llewellyn, Steve Thompson
Herausgeber: Alpha-Geschichte
URL: https://alphahistory.com/weimarrepublic/alfred-hugenberg/
Veröffentlichungsdatum: 3. Oktober 2019
Datum zugegriffen: Heutiges Datum
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