Sir Edward Gray (1862-1933) war ein langjähriger britischer Politiker, der in den Gründungsjahren des Krieges das Amt des Außenministers innehatte.
Greys Jugendjahre wurden in eine privilegierte Familie hineingeboren und waren lustlos: Er war ein mittelmäßiger Student mit ungewissen beruflichen Ambitionen.
1885 wurde Gray im Alter von nur 23 Jahren in das Unterhaus gewählt. Sieben Jahre später wurde er Unterstaatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, obwohl er fast keine Erfahrung oder Fachkenntnisse auf diesem Gebiet hatte.
1905 wurde Gray Außenminister in der Asquith-Regierung, ein Amt, das er für die nächsten 11 Jahre innehatte.
Greys Beteiligung am Ausbruch des Ersten Weltkriegs war lange Zeit ein Thema der Debatte. Zahlreiche Zeitgenossen und mehrere Historiker haben Gray für seinen Umgang mit der britischen Außenpolitik der Vorkriegszeit und insbesondere der Juli-Krise kritisiert.
Während Greys Amtszeit war die britische Außenpolitik eher unklar oder geheim. Abgesehen von der Unterstützung der belgischen Neutralität gab Gray keine klaren Hinweise darauf, wie Großbritannien im Falle eines Krieges auf dem Kontinent reagieren könnte. Diese Zurückhaltung und der Mangel an Engagement haben, wie viele argumentiert haben, nur die deutsche Kriegsführung gefördert.
Während des Krieges verhandelte Gray mehrere Verträge und Abkommen zwischen Großbritannien und seinen Verbündeten. Das bekannteste davon war wahrscheinlich der Londoner Vertrag von 1915, der Italien in den Krieg brachte.
Gray trat im Dezember 1916 aus dem Kabinett aus, zog in das House of Lords und spielte danach in der Kriegsregierung kaum noch eine Rolle.
Titel: "Edward Gray (Großbritannien)"
Autoren: Jennifer Llewellyn, Steve Thompson
Herausgeber: Alpha-Geschichte
URL: https://alphahistory.com/worldwar1/edward-grey-britain/
Veröffentlichungsdatum: 12. Juli 2017
Datum zugegriffen: 09. Juni 2023
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