General Erich Ludendorff (1865-1937) war ein deutscher Offizier, der für seinen starken Militarismus und seinen Dienst als Stellvertreter von Paul von Hindenburg bekannt war.
Ludendorff wurde in Preußen als Sohn eines örtlichen Grundbesitzers geboren. Seine herausragenden Leistungen als Student brachten Ludendorff ein Stipendium für eine örtliche Militärakademie ein, wonach er eine Leutnantenkommission erhielt.
Erich Ludendorff erwies sich als außergewöhnlicher junger Offizier, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, stieg durch die Reihen auf und wurde zum Generalstab abgeordnet. Er war ein außergewöhnlicher Organisator, der insbesondere für seine Fähigkeit bekannt war, große Operationen zu planen. Ab 1911 war eine seiner Aufgaben die Unterstützung bei der Logistik und den Vorbereitungen für den Schlieffen-Plan.
1914 wurde Ludendorff geschickt, um Hindenburg bei der Verteidigung Ostpreußens vor den Russen zu unterstützen. Dies war der Beginn einer langen Partnerschaft, in der Ludendorff als Stabschef von Hindenburg, damals Generalquartiermeister der deutschen Armee, fungierte.
Viele Historiker betrachten Ludendorff als die Hauptquelle für strategische und logistische Ideen in dieser Partnerschaft, wobei Hindenburg eine weniger fähige, aber populärere Galionsfigur ist.
Zu den von Ludendorff geprägten Kriegspolitiken gehörten die Einführung der militärischen Kontrolle über die deutsche Wirtschaft, der Schritt Deutschlands in Richtung eines uneingeschränkten U-Boot-Krieges und die Entwicklung der Frühjahrsoffensive von 1918.
Nach dem Scheitern der Frühlingsoffensive wurde Ludendorff depressiv und gab sich der Unvermeidlichkeit der deutschen Kapitulation hin. Trotzdem wurde er nach dem Krieg ein führender Befürworter der Dolchstoßlegende oder "Stich in die Rückentheorie", die argumentierte, dass das deutsche Militär eher verraten als besiegt worden war.
In den frühen 1920er Jahren war Ludendorff eine Zeit lang ein leidenschaftlicher Anhänger von Adolf Hitler und der jungen Nazi-Bewegung. Später fiel er mit Hitler aus und versuchte, eine eigene rechtsnationalistische politische Bewegung zu gründen, die wenig Unterstützung fand.
Titel: "Erich Ludendorff (Deutschland)"
Autoren: Jennifer Llewellyn, Steve Thompson
Herausgeber: Alpha-Geschichte
URL: https://alphahistory.com/worldwar1/erich-ludendorff-germany/
Veröffentlichungsdatum: 18. Juli 2017
Datum zugegriffen: 09. Juni 2023
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