General Erich von Falkenhayn (1861-1922) war Deutschlands Generalstabschef (Oberbefehlshaber des Militärs) für die erste Hälfte des Ersten Weltkriegs.
Der in Preußen geborene Falkenhayn, ein lebenslanger Soldat, diente während des Boxeraufstands im kolonialen China. Danach kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete als Stabsoffizier für militärische Planung und Logistik.
Falkenhayn war wie andere seiner Generation ein Militarist, der glaubte, ein großer europäischer Krieg sei unvermeidlich und Deutschland sollte sich entsprechend vorbereiten. Diese Haltung brachte ihm die Bevorzugung Kaiser Wilhelms II. Ein, der hinter Falkenhayns überraschender Beförderung zum Generalmajor und preußischen Kriegsminister von 1912 stand.
Im September 1914 ersetzte Falkenhayn von Moltke als Generalstabschef, nachdem die Schlieffen-Offensive gescheitert war.
Falkenhayn erkannte die großen Schwierigkeiten entlang der Westfront und konzentrierte sich stattdessen auf den Osten, wo er Russland zwingen wollte, einen separaten Waffenstillstand zu unterzeichnen. Er leitete auch den Angriff auf französische Stellungen in Verdun ein.
Das Scheitern der Verdun-Kampagne führte im August 1916 zu Falkenhayns Ersatz. Er blieb im Krieg und diente als Kommandeur in Osteuropa und im Nahen Osten.
Historiker betrachten Falkenhayn als eine wahre Figur des alten Regimes: konservativ, autoritär und militaristisch - aber dennoch ein erfahrener General, kompetenter und innovativer als viele seiner Zeitgenossen.
Titel: "Erich von Falkenhayn (Deutschland)"
Autoren: Jennifer Llewellyn, Steve Thompson
Herausgeber: Alpha-Geschichte
URL: https://alphahistory.com/worldwar1/erich-von-falkenhayn-germany/
Veröffentlichungsdatum: 16. Juli 2017
Datum zugegriffen: 17. Mai 2023
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