Feldmarschall Paul von Hindenburg (1847-1934) war ein deutscher Offizier und ohne Zweifel der bedeutendste Militärbefehlshaber des Landes während des Ersten Weltkriegs.
Hindenburg wurde 1847 in eine der angesehensten Familien Preußens hineingeboren. Wie viele Nachkommen der preußischen Elite des 19. Jahrhunderts begann er bereits in jungen Jahren mit der militärischen Ausbildung und erhielt rechtzeitig den Auftrag, im Österreichisch-Preußischen Krieg (1866) zu dienen.
Als junger Offizier war Hindenburg auch in Versailles anwesend, um das Deutsche Reich formell zu vereinen, einen Moment, den er später als einen der stolzesten seines Lebens bezeichnete.
Er diente 45 Jahre lang beim Militär und stieg in den Rang eines Generals auf, bevor er sich 1911 in sein beträchtliches Anwesen zurückzog. Der 66-jährige Hindenburg wurde jedoch 1914 zurückgerufen, unter dem Kommando der XNUMX. Armee und mit der Verteidigung Ostpreußens beauftragt eine russische Offensive.
Hindenburgs Führung an der Ostfront brachte zwischen 1914 und 1916 große Siege, aber auch seine talentierten Untergebenen und das inkompetente Pfusch der russischen Kommandeure trugen dazu bei.
Mitte 1916 wurde Hindenburg zum Chef des deutschen Generalstabs ernannt und ersetzte Erich von Falkenhayn, der wegen seiner mangelnden Fortschritte in Verdun diskreditiert worden war. Hindenburg wurde Deutschlands Militärbefehlshaber, obwohl viele wichtige Befehlsentscheidungen tatsächlich von seinem Stellvertreter Erich von Ludendorff getroffen wurden.
Ab Ende 1916 übten sowohl Hindenburg als auch Ludendorff einen erheblichen Einfluss auf die Regierung aus. In dieser Zeit wurde Deutschland ein de facto Militärdiktatur.
Zwei von Hindenburgs Entscheidungen trugen 1918 zur Kapitulation Deutschlands bei. Er war maßgeblich für die Politik der uneingeschränkten U-Boot-Kriegsführung verantwortlich, die gegen die Einwände ziviler Politiker verhängt wurde. Dies wirkte den Amerikanern entgegen und trug 1917 zu ihrem Kriegseintritt bei.
Hindenburg ordnete auch die Umschichtung deutscher Landarbeiter in die Industrie an, was die militärische Produktion erheblich steigerte, aber die Nahrungsmittelknappheit in Deutschland verschlechterte.
Trotz dieser Fehler blieb Hindenburg bis Anfang 1919 Stabschef und erfreute sich beim deutschen Volk großer Beliebtheit.
Er wurde 1925 von einem für Nationalismus, starke Führung und militärische Stärke nostalgischen Volk zum Präsidenten der Deutschen Republik gewählt. Als Präsident verübte Hindenburg seine größte Torheit: Adolf Hitler zum Kanzler der Republik im Januar 1933 zu ernennen.
Titel: "Paul von Hindenburg (Deutschland)"
Autoren: Jennifer Llewellyn, Steve Thompson
Herausgeber: Alpha-Geschichte
URL: https://alphahistory.com/worldwar1/paul-von-hindenburg-germany/
Veröffentlichungsdatum: 30. Juli 2017
Datum zugegriffen: 29. Mai 2023
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