Goebbels über jüdische Boykotte (1933)

Im April 1933 schrieb der NS-Propaganda-Chef Joseph Goebbels einige kurze Tagebucheinträge über die Boykotte jüdischer Unternehmen:

(1. April 1933)

„Der Boykott gegen die internationale Gräueltatenpropaganda ist in Berlin und im ganzen Reich in vollem Umfang ausgebrochen. Ich fahre die Tauentzienstraße entlang, um die Situation zu beobachten. Alle Geschäfte der Juden sind geschlossen. SA-Männer werden vor ihren Eingängen postiert. Die Öffentlichkeit hat überall ihre Solidarität verkündet. Die Disziplin ist vorbildlich. Eine imposante Leistung! Alles findet in völliger Ruhe statt; auch im Reich…

Am Nachmittag marschierten 150,000 Berliner Arbeiter in den Lustgarten, um gemeinsam mit uns gegen die Anstiftung ins Ausland zu protestieren. Es liegt unbeschreibliche Aufregung in der Luft. Die Presse arbeitet bereits in völliger Einstimmigkeit. Der Boykott ist ein großer moralischer Sieg für Deutschland. Wir haben der Welt im Ausland gezeigt, dass wir die gesamte Nation anrufen können, ohne dabei die geringsten Turbulenzen oder Exzesse zu verursachen. Der Führer hat noch einmal den richtigen Ton getroffen. Um Mitternacht wird der Boykott durch unsere eigene Entscheidung abgebrochen. Wir warten jetzt auf das daraus resultierende Echo in der ausländischen Presse und Propaganda. “

(2. April 1933)

„Die Auswirkungen des Boykotts sind bereits deutlich spürbar. Die Welt kommt allmählich zur Besinnung. Es wird zu verstehen lernen, dass es nicht ratsam ist, sich von den jüdischen Emigranten über Deutschland informieren zu lassen. Wir müssen eine Kampagne der mentalen Eroberung in der Welt durchführen, die genauso effektiv ist wie die, die wir in Deutschland selbst durchgeführt haben. Am Ende wird die Welt lernen, uns zu verstehen. “